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THM Ideeco: Fünf Preise für drei Ideen

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Den Hauptpreis des THM-Ideeco erhalten (v.r.) Joshua Prim, Sebastian Wegener und Nils Gumpfer von CardioIQ aus den Händen von Markus Mietchen, der die Sparkasse Oberhessen als Hauptsponsor vertritt. Foto: THM

Sommerluft und Zukunftsmusik – das Finale des THM-Ideeco hat Lust gemacht, die mittelhessische Gründungsszene kennenzulernen. Die erste größere Präsenz-Veranstaltung der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) seit Beginn der Corona-Pandemie hat rund 120 Gründerinnen und Gründer, ihre Familien und Freunde, Unternehmen, Institutionen und Hochschul-Mitglieder rund um die Lernfabrik auf den Friedberger Campus gelockt.

Ein auf den 3G-Regeln beruhendes Hygienekonzept hat eine ungezwungene Freiluft-Messe mit Ideen-Pitches und Preisverleihung ermöglich – bei der am Schluss, Zeichen der Zeit, ein in der Gründung befindliches Gesundheitsunternehmen den Sieg holte: Cardio IQ überzeugte vor Leaf2Product und Klag Robotics.

Nils Gumpfer, Joshua Prim und Sebastian Wegener, Doktoranden an THM und Justus-Liebig-Universität, wollen mittels künstlicher Intelligenz die Auswertung von EKG-Daten revolutionieren, sodass nicht nur häufige Herz-Kreislauf-Erkrankungen automatisch erkannt und analysiert werden können, sondern auch seltenere Krankheiten, deren Diagnose noch den intensiven Blick eines oder mehrerer hochspezialisierter Ärzte benötigt. Jury-Mitglied Markus Mietchen von der Sparkasse Oberhessen, Hauptsponsor des THM-Ideeco, lobte nicht nur die Reife der Idee sowie ihren Nutzen für die Allgemeinheit, sondern insbesondere auch den Fortschritt des Gründungsprozesses. Die Gründer erhalten 3000 Euro für die Weiterentwicklung.

Alle Teams hatten vor der Jury und dem Publikum in je fünfminütigen Pitches ihre Ideen vorgestellt und dann in einer von Sorush Satar und Maximilian Ohmeis moderierten Fragerunde zu technischen und betriebswirtschaftlichen Details verteidigen müssen. Ein Zufallsgenerator hatte die Reihenfolge bestimmt, in der neben den Sieg-Teams auch Strellatere, Machines4Production, Trading Angels, HIBA Health Solutions und VeloCura antraten. Alle Ideen vereinten technische mit digitalen Ansätzen, um Erleichterungen für Industrie, Medizin und Gewerbe zu schaffen oder Ressourcen nachhaltiger einzusetzen.

Mit solch einem nachhaltigen Ansatz räumte Leaf2Production um Toni Frankenstein, Willi Solowjew und Dominik Schreiber gleich zwei Preise ab. Die Jury unter Vorsitz von THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems bedachte die Gründer mit dem mit 2000 Euro dotierten zweiten Platz. Annekatrin Walter, Unternehmertochter und Managerin des Co-Sponsors MK Versuchsanlagen, überreichte ihnen zudem den ebenso hoch dotierten Nachhaltigkeitspreis. Sie zeigte sich beeindruckt von der Idee, Pflanzenabfälle aus der Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe zu ihrem jeweiligen Entstehungsort in Naturfasern umzuwandeln, die in der Industrie vielseitig Anwendungen finden sollen.

Zwei Preise erhielt auch Klag Robotics von Henrik Klag, Markus Möglich und Julian Scheld, die den produzierenden Mittelstand als Kunden für modulare Bausteine in der Automatisierung von Fertigung und Logistik gewinnen möchten. Während große Unternehmen für beinahe jeden Fertigungsschritt Roboter einsetzen können, fehle kleineren und mittleren Unternehmen oftmals die kritische Masse, um den Erwerb und Einsatz mehrerer Roboter rentabel zu machen. Klag Robotics entwickelt ein sogenanntes Fast-Feeder-System, das ohne großen Aufwand auch an kleine Roboterstraßen andocken kann und so vorgelagerte manuelle Arbeitsschritte automatisiert. Diese Idee brachte dem Team nicht nur Platz drei und damit 1000 Euro ein, sondern auch 500 Euro durch den Publikumspreis. Der wurde durch die Lautstärke des Applauses ermittelt.

„Diese Veranstaltung hat uns einen guten Eindruck gegeben von der Gründungsszene an der Hochschule“, zog Ideeco-Organisator Christian Abt vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen im Anschluss sein Fazit. Während der erste Ideeco im vergangenen Jahr noch rein digital habe stattfinden müssen, ebenso ein Teil der Seminare und Kurse zur Vorbereitung der diesjährigen Teams, habe das von Studierendeninitiativen betreute und vom „Team 10“ der Hochschule technisch ausgestattete Finale in Präsenz gezeigt, wie gut der hochschulinterne Wettbewerb an der THM und in der Region schon verankert sei. „Wir machen auf jeden Fall weiter“, kündigte Abt den Ideeco für 2022 an – auch weil er die Einschätzung von THM-Präsident Willems teilt, der den Finalisten vor ihren Pitches gesagt hatte: „Sie profitieren vom Ideeco auf jeden Fall, egal welchen Rang sie belegen. Denn Sie haben in den vergangenen Wochen viel gelernt, was Investoren oder Arbeitgeber zu schätzen wissen.“

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